DRAGAN PRGOMELJA | STATEMENT

Schwere Blöcke und monumentale Objekte aus Kohle und Öl schweben losgelöst vom Raum. Lineare Konstrukte als Aquatinta: Konzentriert. Monochrom.
Meine Abstrakt anmutendem Arbeiten sind keineswegs aus reiner Imagination entstanden.

Ich nehme ein motif trouvé, vereinfache, forme es um, schwärze ein und gehe dabei ursprünglich mit dem Material um.

Es ist ein tastendes Begreifen und instinktives Reagieren auf Impulse. Zeichnen ist intuitives Erforschen und Erkennen. Das Ursprungsobjekt finde ich in meiner Umgebung, im Industriegebiet, im Hamburger Hafen, beim Urlaub oder beim Stöbern in Geometriebüchern.
Es ist ein Beobachten, ein stetes Suchen und Finden und Formen. In jüngster Zeit sind naturwissenschaftliche Themengebiete Initialzünder meiner Arbeit.

Geometrie und Theorien der Quantenphysik, Materie, Energie, Naturmächte und Systematiken der Universums faszinieren mich und bieten eine schier unerschöpfliche Quelle an Inspiration.

Mich interessiert das Spannungsfeld zwischen Fakt und Ahnung, Wissen und Geheimnis, welches auch meinem Blick auf die Realität entspricht. Es existiert keine tragfähige und starre Form von Wahrheit, ich verfolge keinen dogmatischen Anspruch auf Gewissheit. Der Betrachter ahnt letztendlich nur noch die flüchtige Präsenz des Ursprungs. Potenzielle Bedeutungen werden sichtbar und die Vermutung gibt dem Drang nach konkretem Erklären die Hand.

„Art must defend the uncertain“ (William Kentridge).

Dragan Prgomelja, Januar 2022